Je kleiner das Kind, desto schwieriger gewöhnt es sich an eine Sehhilfe. So ist es jedenfalls meistens, denn gerade die Jüngsten scheuen oft das Unbekannte. Für ältere Kinder spielen wiederum häufig Schönheitsideale eine Rolle. Wie können Eltern ihr Kind an die Brille gewöhnen?
Die Brille als etwas Positives darstellen
Wenn das Kind zum ersten Mal eine Brille verschrieben bekommt, kommen bei ihm mitunter Ängste auf: "Sehe ich mit der Brille komisch aus? Werden mich die anderen Kinder hänseln?" Wie auch bei anderen Sorgen, die die Kleinen haben, sollten Eltern in erster Linie zuhören und zunächst einmal verstehen, wie sich ihr Kind mit der Sehhilfe fühlt. Fragen der Kleinen sollten sie so konkret wie möglich beantworten. Um der Angst vor der neuen Situation etwas entgegenzusetzen, ist es zudem wichtig, dass das Kind lernt, die Sehhilfe als etwas Positives wahrzunehmen. Je jünger die Kids sind, desto schwerer nehmen sie in der Regel Veränderungen an. Deshalb sollten Eltern gerade die Jüngsten behutsam an das Thema heranführen und immer wieder betonen, welche Verbesserungen durch die Brille entstehen. Konkrete Beispiele - etwa eine bessere Lesefähigkeit oder die Tatsache, dass sie mit der Brille Personen und Gegenstände in der Ferne besser erkennen können - helfen dem Kind zu verstehen, warum es die Sehhilfe benötigt und was daran so praktisch ist. Das Kind sollte bei der Auswahl der Brille dabei sein und Modell und Design selbst aussuchen, denn gefällt ihm die Sehhilfe, ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass es sie annimmt und trägt. Besonders in den ersten Tagen mit der neuen Brille ist der Blick in den Spiegel für das Kind wahrscheinlich befremdlich, denn die Sehhilfe verändert das Aussehen enorm. In der ersten Zeit können Eltern ihrem Kind Komplimente für seine Brille machen und ihm dadurch helfen, sein neues Spiegelbild zu akzeptieren.
Andere Brillenträger als Vorbilder
Es ist wichtig, dem Kind zu zeigen, dass es mit seiner Sehschwäche nicht alleine ist. Zeitungen berichten, dass immer mehr Kinder eine Brille benötigen. Vor allem die Kurzsichtigkeit verbreitet sich stark; sie wird meist während der Schulzeit diagnostiziert. Genaue Zahlen für die Schweiz gibt es nicht, doch etwa 50 Prozent der Kinder in Europa sollen bereits von Kurzsichtigkeit betroffen sein. Manchen Kindern hilft es zu wissen, dass sie mit ihrer Sehschwäche nicht alleine sind, sondern viele Menschen weltweit ebenfalls damit leben. Vielleicht hat das Kind Freunde oder Familienmitglieder, die Brillenträger sind? Dann könnten diese dem Kind vermitteln, dass eine Brille nicht nur im Alltag praktisch ist, sondern sogar ein tolles persönliches Merkmal sein kann. Es kann dem Kind auch helfen, wenn die Eltern zeitgleich eine Brille bekommen, denn vor allem Jüngere orientieren sich noch stark an Mama und Papa. Es gibt heute viele moderne Herren- und Frauenbrillen, die im Netz angeboten werden; und verschiedenste Designer-Brillen kann man auch ohne Sehstärke kaufen. Eltern, die selbst keine Brille tragen möchten, können auch das liebste Kuscheltier oder die Lieblingspuppe des Kindes mit einer Sehhilfe ausstatten. Auch diese sollten sie am besten gemeinsam mit dem Kind aussuchen - schon bevor es seine eigene Sehhilfe bekommt.
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