Das Jahr 2020 wird durch das Coronavirus und seine Auswirkungen bestimmt. Die Situation in Europa hat sich inzwischen zwar wieder gebessert, dennoch sollten wir die Gefahren der Pandemie nicht ausser Acht lassen.
Ganz zu schweigen davon, dass es womöglich noch Jahre brauchen wird, bis das alltägliche Leben wieder mehr oder weniger zur Normalität zurückkehrt. In jedem Fall sind die Folgen der Pandemie immens und logischerweise sind Veränderungen in der Gesundheitsindustrie inzwischen etwas relativ Alltägliches. Das zeigt sich unter anderem an einem Preisanstieg bei gängigen Medikamenten.
Rezeptfreie Medikamente durch Corona bis zu 46 % teurer
Es ist keine Seltenheit, dass Arzneimittel im Laufe der Jahre teurer werden. Die Preisanstiege im Zuge der Coronakrise entsprechen jedoch keineswegs der Normalität. Tatsächlich ist es so, dass viele rezeptfreie Medikamente durch Corona bis zu 46 % teurer geworden sind. Das liegt jedoch keineswegs nur an der Pharmaindustrie, wenngleich dieses selbsterklärende Interesse an höheren Gewinnen haben dürfte. Der Hauptgrund liegt jedoch an der deutlich höheren Nachfrage, die sich nicht so ohne Weiteres decken lässt. Zumindest im März und April 2020 gab es kurzzeitig Engpässe bei Medikamenten, da Zulieferer wie China im Zuge der Krise die Produktion von Wirkstoffen eingestellt haben. Wirkstoffe werden allerdings kaum in Europa produziert, weswegen wir von Zulieferern aus dem Ausland abhängig sind.
Selbsterklärend, dass die höheren Preise bei vielen Menschen zu Unmut geführt haben. Glücklicherweise hat der Schweizer Pharmakonzern Novartis auf die Preisbremse gedrückt. Damit soll verhindert werden, dass Nachahmermedikamente aufgrund von Versorgungsengpässen zu überhöhten Preisen verkauft werden. Allerdings reicht selbst diese Maßnahme nicht aus, um das Preisniveau langfristig stabil zu halten. Sowohl die Schweiz als auch andere europäische Länder werden eine Alternative brauchen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn es zu einer erneuten Verschlechterung der Situation oder gar einer erneuten Pandemie kommt. Ein weiterer Engpass bei Medikamenten ist generell nicht auszuschließen und beim kommenden Mal könnte es noch um einiges schlimmer werden.
Womit hängt die erhöhte Nachfrage nach Arzneimitteln zusammen?
Womöglich fragen Sie sich jetzt, womit die stark erhöhte Nachfrage nach Medikamenten überhaupt zusammenhängt. Schließlich gibt es bisher in Europa noch kein (zugelassenes) Mittel, das erwiesenermaßen gegen Corona hilft. Allerdings liegen die Sorgen bei vielen Bürgern ganz woanders. Viele machen sich Gedanken darüber, dass aufgrund der Pandemie eine Versorgung mit gängigen Medikamenten wie Antiallergika und Schmerzmittel in Zukunft nicht gesichert sein wird. Gerade bei Menschen, die auf bestimmte Arzneien angewiesen sind, ist diese Sorge nicht unberechtigt. Zumal Wirkstoffe bisher überwiegend aus Asien bezogen werden, weswegen Engpässe durchaus vorkommen könnten.
Das führt logischerweise dazu, dass Menschen vorsichtshalber Arzneimittel horten. Schließlich möchten sie nicht im Falle einer Erkrankung mit leeren Händen dastehen, wenngleich das in der Schweiz relativ unwahrscheinlich ist. Ein anderer Grund sind Erkrankungen, die im Folge der Krise auftreten. Ein gutes Beispiel dafür ist ein Anstieg an Schlafstörungen. Bereits vor der Krise hatten viele Schweizer mit Schlafproblemen zu kämpfen und durch die Pandemie ist das noch um einiges schlimmer geworden. Das liegt unter anderem daran, dass die häusliche Isolation unseren Wach-Schlaf-Rhythmus verändert hat. Infolgedessen ist die Nachfrage nach Schlafmitteln angestiegen und ähnlich verhält es sich bei einigen anderen Präparaten.
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