und fühlt sich insgesamt nicht so wohl. Früher hatte Tobias häufig bei Infekten asthma-ähnlichen Husten und musste deshalb auch schon mit Kortison inhalieren. In vier Tagen, wenn die Schule nach der langen Corona-Pause wieder startet, möchte er natürlich unbedingt wieder gehen. Da der Kinderarzt am Donnerstagnachmittag nicht in der Praxis ist, stellt Iris Friedrich ihre dringenden Fragen rund um ihre Sohn und die Covid-19-Erkrankung am santé24-Telefon.
Kann das Covid-19 sein?
Ja, die Symptome, über die Tobias klagt, könnten gut zu Covid-19, der Erkrankung, die durch das neue Coronavirus ausgelöst wird, passen. Typisch sind Beschwerden der oberen Atemwege wie Schnupfen, Halsweh oder Husten mit oder ohne Fieber. Zum Teil kann es, zumindest bei Erwachsenen, zu einem Ausfall des Geruchs- und Geschmackssinns kommen. Seltenere Symptome sind eine nicht durch Heuschnupfen ausgelöste Bindehautentzündung, nicht anders erklärbarer Schwindel oder auch Durchfall. Auch Muskel oder Gliederschmerzen wie bei einer Grippe können dazu gehören.
Ist mein Sohn besonders gefährdet wegen seiner asthmaähnlichen Bronchitis von früher?
Tobias gilt nicht als besonders gefährdet. Bei Kindern gelten die Krankheiten, wegen denen Erwachsene als besonders gefährdet gelten, nicht. Und auch bei Erwachsenen würde Asthma, das gut behandelbar ist, nicht zu den Risikofaktoren zählen. Insgesamt zeigen Kinder meist einen sehr milden Verlauf der Covid-19-Erkrankung. Zum Teil haben sie zusätzlich Hautausschläge, wie man es bei Kindern auch von anderen Viruserkrankungen kennt. Äusserst selten kommt es zu Komplikationen, die dann die Blutgefässe in einzelnen Organen schädigen können. Wenn der Allgemeinzustand eines Kindes sich also sehr schnell oder sehr stark verschlechtert, sollte man wie auch sonst unbedingt den Arzt aufsuchen.
Kann Tobias in vier Tagen wieder in die Schule gehen?
Nein, wenn man annimmt, dass Tobias an Covid-19 erkrankt ist oder wenn er positiv getestet würde. Dann müsste er zusammen mit einem seiner Elternteile mindestens zehn Tage in die Selbst-Isolation. Die Eltern und Geschwister als enge Kontaktpersonen für dieselbe Zeit in die Selbst-Quarantäne. Wenn die letzten beiden Tage der Selbst-Isolation schon ohne Symptome sind, dann könnte er am elften Tag die Schule unter Einhaltung der geltenden Abstands- und Hygieneregeln wieder besuchen. Bestehen die Symptome weiterhin, verlängert sich die Isolations-Zeit bis er irgendwann 48 Stunden symptomfrei ist.
Was wäre denn bei einem negativen Corona-Test, also wenn er doch nicht Covid-19 hat?
Wenn der Test korrekt durchgeführt wird, was relativ unangenehm ist, weil man mit einem sehr langen Wattestäbli durch die Nase bis in den Rachen fahren muss, dann bedeutet ein negativer Test, dass Tobias sehr wahrscheinlich nicht an Covid-19 erkrankt ist. Dann müsste er aber auch, wie bei jeder normalen Erkältung oder Grippe, warten bis alle Symptome verschwunden sind, noch 24 Stunden zuhause bleiben und erst dann wieder aus dem Haus gehen. Würden die Symptome trotz des negativen Tests eher zunehmen, muss man davon ausgehen, dass evtl. die Testabnahme nicht ganz korrekt war und man müsste Tobias nochmal gründlich untersuchen oder nochmals testen.
Sind Kinder immun gegen Corona, wenn sie schon mal Covid-19 hatten?
Diese Frage kann leider bisher niemand beantworten, weder bei Kindern noch bei Erwachsenen, weshalb sie momentan auf der ganzen Welt erforscht wird. Normalerweise würde man das annehmen. Aus China gibt es aber leider Berichte, die von einer zweiten Covid-19-Erkrankung bei Menschen schreiben, die schon einmal Covid-19 hatten. Deshalb nützen auch sogenannte Antikörper-Tests momentan noch nichts, weil man eben nicht weiss, ob Corona-Antikörper wirklich vor einer zweiten Covid-19-Erkrankung schützen.
Iris Friedrich möchte vor allem wegen dem anstehenden Schulstart und wegen der Auswirkungen von Selbst-Isolation und Quarantäne auf ihre ganze Familie lieber genau wissen, ob Tobias an Covid-19 erkrankt ist oder nicht. Die santé24-Ärztin überweist ihn deshalb an ein Corona-Testzentrum. Am nächsten Tag bekommt sie das Ergebnis, dass man im Nasen-Rachenabstrich, den Tobias wirklich scheusslich gefunden hat, keine Coronaviren gefunden hat. Beim Telefonat mit Familie Friedrich geht es Tobias auch sonst schon wieder viel besser. Nachdem er sich am Wochenende schon wieder ganz gesund gefühlt hat, aber trotzdem zuhause geblieben ist, konnte er am Montag beim Schulstart dabei sein und seine Eltern konnten ihn ganz beruhigt gehen lassen.
Dr. med. Silke Schmitt Oggier ist die Medizinische Leiterin von santé24 und selber Fachärztin für Kinder und Jugendliche. Die telemedizinische Beratung ist eine zentrale Dienstleistung von santé24, die den SWICA-Versicherten bei allen Fragen rund um die Gesundheit unter der Nummer 044 404 86 86 kostenlos zur Verfügung steht. Eine Praxisbewilligung für Telemedizin ermöglicht es den Ärzten von santé24 zudem, bei telemedizinisch geeigneten Krankheitsbildern weiterführende ärztliche Leistungen zu erbringen. Mit der medizinischen App BENECURA können SWICA-Versicherte ausserdem bei Krankheitssymptomen einen digitalen SymptomCheck machen und erhalten Empfehlungen fürs weitere Vorgehen. Bei einem anschliessenden Telefonat mit santé24 entscheidet der Kunde im Einzelfall selber, ob er die im SymptomCheck gemachten Angaben santé24 freigeben möchte.
Neuen Kommentar hinzufügen: