Im ersten Teil „Adipositas – eine Definition“ haben wir uns mit der Erkrankung, den Ursachen und den Folgeerkrankungen befasst. Dieses Mal geht es um Adipositas und Ernährung. Die Ernährung isoliert zu betrachten, hilft uns, sich auf einen ersten Schritt, hin zu einer Veränderung zu fokussieren. Grundsätzlich gehören aber immer drei Aspekte in der Adipositasbehandlung dazu: Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie.
Ernährungstherapie
Bei der Ernährungstherapie möchten wir den Fächer öffnen und möglichst das ganze Ernährungsverhalten anschauen. Kleine, unbewusste Ernährungsfallen, wie zum Beispiel regelmässiger Konsum von Süssgetränken, lassen das Gewicht stetig in die Höhe treiben. Oder ein Alkoholkonsum, der all unsere Diätbemühungen zunichtemacht, da er den Fettabbau hemmt. Insgesamt möchten wir die Nahrungsmengen verkleinern, die gewählten Lebensmittel genau betrachten und den Mahlzeitenrhythmus thematisieren. Bei den Mengen und der Zusammenstellung unserer Mahlzeit hilft uns das Tellermodell. Die Hälfte des Tellers füllen wir mit Gemüse oder Salat an einer fettarmen Sauce, ein Viertel mit einer Stärkebeilage wie Kartoffeln, Reis, Teigwaren oder Brot und ein Viertel mit einer Proteinbeilage wie Fleisch, Fisch, Rührei oder Hüttenkäse. Der Mahlzeitenrhythmus versuchen wir auf drei Mahlzeiten anzupassen. Bei starkem Hunger eigenen sich als Zwischenmahlzeiten Low Carb Produkte, wie zum Beispiel Quark (im Detailhandel erhältlich), Magerquark mit einer Frucht oder Hüttenkäse mit Gemüse. Beachten Sie, dass in jeder Mahlzeit eine Proteinportion dabei ist. Proteine sättigen uns, enthalten wenig Kohlenhydrate und unterstützen den Erhalt unserer Muskulatur. Insgesamt streben wir eine tägliche Energieeinsparung von 500-800 kcal an. Einsparungen erreichen wir durch eine Reduktion der Fettmenge, der Kohlenhydrate und von Zucker. Hier finden sie konkrete Hinweise zu den einzelnen Lebensmittelgruppen und den empfohlenen Mengen. Nebst unserem Fokus auf die Ernährung dürfen wir auch die Flüssigkeitszufuhr nicht vergessen, es ist sehr wichtig, genügend zu trinken und zwar mindestens 1 bis 2 Liter täglich.
Bedenken Sie auch immer, dass Essen Freude machen soll und wir eine Veränderung anstreben, welche nachhaltig und langfristig ist. Wenden Sie sich für weitere Unterstützung an Ihren Arzt oder einen ErnährungsberaterIn.
Im nächsten Teil befassen wir uns mit Adipositas und Bewegung.
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