Nackenschmerzen gehören für viele zum Alltag. Oft stecken verspannte Muskeln, einseitige Belastungen, Bildschirmarbeit und Stress dahinter. Die gute Nachricht: Mit einfachen Massnahmen kann man die Schmerzen schnell lösen. Der SWICA-Gesundheitstipp zeigt Schritt für Schritt, wie das gelingt.
Der Nacken ist steif, der Kopf schmerzt, die Schultern ziehen? Das kennen viele. Der Tag beginnt im Zug: Der Blick lange aufs Handy gerichtet, der Kopf nach vorne geneigt – das erhöht die Last auf Nacken und Schultern. Im Büro folgt langes Sitzen vor dem Bildschirm. Wenig Bewegung, viel Spannung. So werden Nackenbeschwerden zum Volksleiden.
Häufige Ursachen akuter Nackenschmerzen
- Muskelverspannungen durch langes Sitzen und Fehlhaltung: Der Blick richtet sich nach unten, die Schultern sind vorgezogen, und man verharrt für längere Zeit in dieser Position.
- Stress: eine grundlegende Anspannung, Zähneknirschen oder eine flache Atmung können Verspannungen in der Nackengegend auslösen.
- Ungünstige Schlafposition und Kissen: Wer in der Bauchlage schläft oder seinen Kopf nachts auf ein erhöhtes Kissen legt, kann morgens mit einem verspannten Nacken aufwachen.
- Handynacken: Der lange Blick nach unten auf das Handy überlastet längerfristig die Nackenmuskulatur.
- Ungewohnte Belastungen: Kraftsport, ein schwerer Rucksack oder andere körperlich anstrengende Tätigkeiten.
- Durchzug: Wenn kalte Luft direkt auf den Nacken trifft.
Typische Symptome einer Nackenstarre
Wie es der Name schon verrät, kommt mit einer Nackenstarre eine Verhärtung der Muskeln einher, die häufig von ziehenden und drückenden Schmerzen begleitet werden. Wenn man den Kopf nach links oder rechts dreht, entsteht ein bewegungsabhängiger Schmerz. Dieser kann bis in die Schultern, den Hinterkopf oder die Arme ausstrahlen. Nicht selten führt eine Nackenstarre zu spannungsbedingten Kopfschmerzen und Schwindel.
Schnelle Hilfe – was jetzt entlastet
- Wärme: Wärmende Salben, Pflaster oder Kissen lockern die Muskulatur. Auch ein warmes Bad kann helfen.
- In Bewegung bleiben: Legen Sie während der Arbeit Mikropausen ein und bewegen Sie den Körper. Sanfte kreisende Schulterbewegungen helfen, die Durchblutung anzuregen.
- Kurzfristig (maximal drei Tage) kann ein Schmerzmittel Linderung verschaffen.
- Nach etwa drei Tagen können Ihnen Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten gezielt Übungen zeigen, wie Sie gegen Ihre Schmerzen vorgehen können.
- Medizinische Massage sowie Dehnungs- und Entspannungsübungen helfen zusätzlich, Verspannungen zu behandeln.
Schmerzmittel-Einnahme bei akuten Nackenbeschwerden
Bei einer Nackenstarre kann ein Schmerzmittel sinnvoll sein. Es lindert den Schmerz und hilft, schmerzhafte Schonhaltungen zu vermeiden. Diese können Verspannungen sonst verstärken.
Wenn Sie die Anwendung gemäss Packungsbeilage kennen und das Medikament zuvor gut vertragen haben, können Sie es kurzfristig und in empfohlener Dosierung auch ohne ärztlichen Rat einnehmen. Bessern sich die Beschwerden nach spätestens drei Tagen nicht ausreichend, sollten Sie eine Fachperson konsultieren.
Nackenschmerzen vorbeugen
- Ergonomie verbessern: Richten Sie die Bildschirm- und Tischhöhe so ein, dass eine gute Körperhaltung gestützt wird. Konkrete Hinweise gibt es im Gesundheitstipp «Ergonomie am Arbeitsplatz».
- Kurze Entspannungsübungen in Ihren Alltag einbauen: Besonders gut eignen sich hierfür gewisse Atemtechniken.
- Halten Sie das Handy auf Augenhöhe, damit Sie eine aufrechte Körperhaltung beibehalten.
- Anstelle der Bauchlage schlafen Sie besser in Seiten- oder Rückenlage, da sie schonender sind für die Nackenmuskulatur.
- Wählen Sie ein Kissen, dass die Halswirbelsäule stützt: weder zu hoch noch zu tief und an die Konturen von Kopf und Nacken angepasst.
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Die Bewegungsspezialistin von santé24 gibt Lösungen zur Selbsthilfe bei Verspannungen und Schmerzen, hilft bei der Sturzprävention, unterstützt bei der Trainingsplanung und beim Aufbautraining nach Verletzungen. Auch Beratungen in den Bereichen Kraft, Ball- und Laufsport werden angeboten. Die Bewegungsberatung ist für SWICA-Versicherte kostenlos und findet nach Terminvereinbarung statt. Bitte kontaktieren Sie santé24. Mehr zur Bewegungssprechstunde.
Wann ist eine ärztliche Abklärung erforderlich?
- Wenn die Nackenschmerzen Folge eines Unfalls sind.
- Wenn Sie den Kopf nicht mehr zur Brust beugen können und sich zusätzlich krank fühlen oder Ihr Allgemeinbefinden beeinträchtigt ist.
- Wenn starke Kopfschmerzen auftreten, die mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Schwindel oder Lichtempfindlichkeit einhergehen.
- Wenn Schmerzen in Arm oder Finger ausstrahlen, möglicherweise verbunden mit Kraftverlust, Gefühlsstörungen (wie Ameisenlaufen) oder weniger Berührungsgefühl (Wattegefühl).
- Wenn unerklärlicher Gewichtsverlust, Fieber oder Schüttelfrost hinzukommen.
Für SWICA-Versicherte: santé24 und Benecura
Bei weiteren Fragen rund um die Gesundheit steht SWICA-Versicherten die Onlinepraxis von santé24 unter der Nummer +41 44 404 86 86 kostenlos zur Verfügung. Eine Praxisbewilligung für Telemedizin ermöglicht es den Ärztinnen und Ärzten von santé24, bei telemedizinisch geeigneten Krankheitsbildern weiterführende ärztliche Leistungen zu erbringen.
Mit der medizinischen App Benecura können SWICA-Versicherte bei Krankheitssymptomen einen digitalen SymptomCheck durchführen und erhalten Empfehlungen fürs weitere Vorgehen. Bei einem anschliessenden Telefonat mit santé24 entscheiden die Versicherten im Einzelfall selber, ob sie die im SymptomCheck gemachten Angaben santé24 freigeben möchten.
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