Heuschnupfen ist die häufigste allergische Erkrankung unserer Gesellschaft. Gegen diese und weitere Allergien kann allenfalls eine Immuntherapie – die Desensibilisierung – helfen. Sie lindert Symptome deutlich und kann Rückfälle verhindern.
Heuschnupfen ist in unseren Breitengraden die am weitesten verbreitete allergische Erkrankung und betrifft gemäss aha! Allergiezentrum Schweiz rund jede fünfte Person in der Schweiz. Eine Desensibilisierung, auch Hyposensibilisierung genannt, setzt an der Ursache der Allergie an und kann die Beschwerden nachhaltig lindern. Im Idealfall lässt sie die Allergie verschwinden.
Warum der Herbst ideal ist
Im Herbst lässt die Pollenbelastung nach. Der Körper ist kaum noch Allergenen ausgesetzt und kann sich Schritt für Schritt an kleine Allergenmengen gewöhnen, mit denen man während einer Desensibilisierung in Kontakt kommt.
«Herbst und Winter sind bei einer Pollenallergie der ideale Zeitpunkt, den Körper mit einer Immuntherapie sanft und langsam an die Allergene zu gewöhnen.» Silke Schmitt Oggier, Chefärztin bei santé24
Zudem kann eine Desensibilisierung verhindern, dass die Allergie im weiteren Verlauf Asthma auslöst.
Für welche Allergien die Therapie geeignet ist

- Pollenallergie: Start ideal im Herbst oder Winter
- Hausstaubmilben- und Schimmelpilzallergie: Start ganzjährig möglich
- Tierhaarallergie: Eignet sich besonders, wenn das Tier nicht im direkten Umfeld lebt. Rassen und Allergentypen können stets variieren.
- Insektengiftallergie (Wespe, Biene): Start ideal, wenn die Tiere nicht mehr aktiv sind, also auch im Herbst oder Winter.
Gegen Lebensmittelallergien gibt es bisher keine Hyposensibilisierung – der Darm lässt sich zumindest auf diese Weise nicht desensibilisieren.
So läuft die Behandlung ab
Als erstes prüft die Allergologin oder der Allergologe mittels Haut- und Bluttests, auf welche Stoffe die betroffene Person allergisch reagiert. Anhand dieses Profils kann anschliessend die individuelle Therapielösung mit Allergenen zusammengestellt werden, wobei eine Hyposensibilisierung dann die grössten Erfolgschancen hat, wenn die Allergie nicht gegen zu viele Allergene gleichzeitig besteht. Nach der Allergietestung kann die Fachperson dazu genauer Auskunft geben.
Die Dosen werden unter ärztlicher Aufsicht entweder alle ein bis zwei Wochen in den Oberarm gespritzt oder alternativ als Tropfen respektive Tabletten täglich unter die Zunge eingenommen. In der Regel dauert eine Immuntherapie etwa drei bis fünf Jahre. Zu Beginn erfolgt die Therapierung in kurzen Zeitabständen, danach wird sie in längeren Abständen wiederholt. Um den Körper langsam an das Allergen zu gewöhnen, wird die Dosis mit jeder Einnahme erhöht. Um bei einer Immuntherapie die grössten Erfolgschancen zu erreichen, ist es wichtig, diese ohne Unterbrechung durchzuführen.
Heuschnupfen oder doch Tierhaarallergie?
Treten die Allergiesymptome nur im Freien oder auch drinnen auf? Sind sie gar am stärksten, wenn sich ein Tier in der Nähe befindet? Der Auslöser einer Allergie kann ganz unterschiedlicher Herkunft sein. Ob Pollen-, Hausstaubmilben- oder Tierhaarallergie (siehe auch Gesundheitstipp: Haustierallergie). Der «Schnupfentest» auf der Website des aha! Allergiezentrums Schweiz kann selbständig durchgeführt werden und erleichtert die Abklärung für die Allergologin oder den Allergologen. Das Testresultat wird einfach in die Sprechstunde mitgebracht und mit dem behandelnden Mediziner besprochen.
Weitere Informationen zum Thema Desensibilisierung und den verschiedenen Allergietests sind auf der Website von aha! Allergiezentrum Schweiz zu finden.
Für SWICA-Versicherte: santé24 und Benecura
Bei weiteren Fragen rund um die Gesundheit steht SWICA-Versicherten die Onlinepraxis von santé24 unter der Nummer +41 44 404 86 86 kostenlos zur Verfügung. Eine Praxisbewilligung für Telemedizin ermöglicht es den Ärztinnen und Ärzten von santé24, bei telemedizinisch geeigneten Krankheitsbildern weiterführende ärztliche Leistungen zu erbringen.
Mit der medizinischen App Benecura können SWICA-Versicherte bei Krankheitssymptomen einen digitalen SymptomCheck durchführen und erhalten Empfehlungen fürs weitere Vorgehen. Bei einem anschliessenden Telefonat mit santé24 entscheiden die Versicherten im Einzelfall selber, ob sie die im SymptomCheck gemachten Angaben santé24 freigeben möchten.


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