Erkrankungen des Bewegungsapparats, die man unter dem Begriff «Rheuma» zusammenfasst, sind sehr verbreitet. Arthrose ist dabei keine klassische Rheumaerkrankung im Sinne einer Entzündung, sondern ein Gelenkverschleiss. Was passiert in den Gelenken bei einer Arthrose und wie lässt sie sich behandeln?
Sei es beim Aufstehen nach längerem Sitzen, beim Gehen oder während der Ruhephase – Arthrose ist für Betroffene eine schmerzhafte Alltagsbegleiterin. Und sie ist weit verbreitet: Schweizweit leiden 13,5 Prozent der Bevölkerung an Arthrose oder Arthritis, wie das Schweizer Monitoring-System Sucht und nichtübertragbare Krankheiten zeigt, ein Kooperationsprojekt des Bundesamts für Gesundheit (BAG) und Obsan.
Was ist eine Arthrose?
Ein Gelenk verbindet Knochen miteinander und sorgt mitunter dafür, dass der Körper sich bewegen kann. Zwischen den beiden Knochen liegt eine Knorpelschicht, die bei einem gesunden Gelenk als eine Art «Puffer» wirkt und die dafür sorgt, dass die Knochen reibungslos aufeinandertreffen.
Bei einer Arthrose nutzt sich der Gelenkknorpel nach und nach ab. Das sorgt dafür, dass die Knochen an der betroffenen Stelle direkt aneinander reiben. Diese Reibung kann nicht nur äusserst schmerzhaft sein, sondern schränkt auch die Beweglichkeit ein. Jedes Gelenk kann von Arthrose betroffen sein, am häufigsten kommt sie im Knie, an der Hüfte und an den Fingern vor.
Entzündet sich die Gelenkinnenhaut, spricht man von einer «aktivierten Arthrose». Dabei wird der Knorpelabbau beschleunigt und auch das umliegende Gewebe kann geschädigt werden.
Das sind die Ursachen einer Arthrose

Eine Arthrose entwickelt sich meist über viele Jahre und hat verschiedene Ursachen. Fehlstellungen oder eine zu starke Belastung der Gelenke – etwa durch Übergewicht, schwere körperliche Arbeit oder bestimmte Sportarten – können den Gelenkverschleissfördern. Auch zu wenig Bewegung spielt eine Rolle, weil schwache Muskeln die Gelenke weniger gut stützen und schützen. Regelmässige, gelenkschonende Bewegung wirkt hingegen vorbeugend.
Das sind die Symptome bei Arthrose
Arthrose zeigt sich zu Beginn durch dumpfe oder stechende Schmerzen bei Bewegung und Belastung des betroffenen Gelenks. Typisch ist der Anlaufschmerz nach Ruhephasen, der durch Bewegung nachlässt. Im späteren Krankheitsverlauf können Dauerschmerzen aufkommen, wodurch die Schmerzen auch in Ruhephasen spürbar bleiben. Die Gelenke sind oft steif, besonders nach längerem Sitzen, was sich jedoch durch Bewegung bessert.
Des Weiteren schränkt Arthrose die Beweglichkeit ein: Das Gehen, Sitzen oder einfache Tätigkeiten wie Schuhe anziehen können schwerfallen. Bei fortgeschrittener Arthrose können zusätzlich knirschende Geräusche im Gelenk entstehen.
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So wird Arthrose behandelt
Obwohl Arthrose keine heilbare Krankheit ist, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Ziel einer solchen Behandlung ist es, die Beweglichkeit des Gelenks zu bewahren, Schmerzen zu lindern und Lebensqualität zu verbessern.
- Bewegung: Regelmässige, gelenkschonende Bewegung ist der wichtigste Bestandteil jeder Arthrose-Behandlung. Mithilfe physiotherapeutischer Begleitung können Betroffene die für sie geeigneten Übungen lernen und stärken somit die umliegenden Muskeln und Sehnen. Das verbessert die Stabilität und vermindert Schmerzen.
Geeignete Aktivitäten sind zum Beispiel Radfahren, Schwimmen, Aquafitness oder Nordic Walking. - Medikamente: Medikamente können Schmerzen lindern und Entzündungen reduzieren, heilen die Arthrose aber nicht. Neben Schmerzmitteln die als Tabletten eingenommen werden, können auch Schmerzgels, die auf die betroffenen Gelenke geschmiert werden, schmerzlindernd wirken – insbesondere, wenn das Knie oder die Hände betroffen sind.
- Injektionen: Kortison-Spritzen, die in das betroffene Gelenk injiziert werden, können bei akuter Entzündung (aktivierter Arthrose) kurzfristig helfen, sollten aber nicht regelmässig verwendet werden. Hyaluronsäure-Injektionen können bei manchen Menschen die Beschwerden lindern, ihre Wirksamkeit ist jedoch nicht eindeutig belegt. Präparate mit Chondroitin oder Glucosamin zeigen in Studien keine gesicherte Wirkung und werden daher nicht generell empfohlen.
- Pflanzliche Mittel: Nicht nur Arnika ist bekannt für ihre schmerzlindernde Eigenschaft, auch die Teufelskralle ist ein bewährtes pflanzliches Schmerzmittel. Die Wirkung ist individuell unterschiedlich, wissenschaftlich aber nur teilweise belegt. Pflanzliche Mittel können unterstützend eingesetzt werden, sollten jedoch mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt besprochen werden.
- Operative Massnahme: Wenn konservative Therapien nicht mehr ausreichen und die Lebensqualität stark eingeschränkt ist, kann eine Operation sinnvoll sein. Grundsätzlich wird zwischen gelenkerhaltenden und gelenkersetzenden Operationen unterschieden. Ob und welche Operation Sinn macht, muss mit einer Fachperson individuell besprochen werden.

Arthrose lässt sich zwar nicht heilen, aber gut behandeln. Bewegung tut den Gelenken gut und hilft, sie flexibel zu halten. Weniger Gewicht entlastet die Gelenke spürbar. Medikamente sollten nur nach Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt eingenommen werden.
Suchen Sie nicht erst spät medizinische Hilfe – eine frühe Behandlung kann den Verlauf deutlich verbessern. Bei Schwellung, Rötung oder Überwärmung des Gelenks ist eine ärztliche Abklärung wichtig.
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