Was sie bedeutet, wie sie sich zeigt und was Körper und Seele jetzt brauchen.
Die Perimenopause ist eine Lebensphase, von der alle Personen mit weiblicher Biologie früher oder später betroffen sind – und dennoch wird kaum offen darüber gesprochen. Dabei ist es eine Zeit grosser körperlicher und seelischer Veränderungen, die mit Offenheit, Verständnis und Fürsorge für sich selbst gut gemeistert werden kann.
Was bedeutet Perimenopause?
Die Perimenopause bezeichnet die Übergangszeit vor der Menopause – also die Jahre, in denen der weibliche Hormonhaushalt beginnt, sich umzustellen. In dieser Phase nimmt die Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron allmählich ab. Die Perimenopause kann bereits Mitte bis Ende 30 beginnen, tritt aber bei den meisten Personen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr auf. Sie endet mit der letzten Menstruation, der sogenannten Menopause.
Typische körperliche und seelische Anzeichen
Die Beschwerden während der Perimenopause sind individuell verschieden. Manche Personen spüren kaum etwas, andere fühlen sich körperlich und emotional stark gefordert. Häufige Anzeichen sind:
- Unregelmässige Monatsblutungen
- Hitzewallungen und nächtliches Schwitzen
- Schlafstörungen
- Erschöpfung oder Energieverlust
- Gewichtszunahme oder Veränderungen der Haut und Haare
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Verändertes sexuelles Empfinden
Was bedeutet die Perimenopause für die Psyche?
Neben den körperlichen Symptomen kann die hormonelle Umstellung auch seelisch spürbar sein. Viele Personen berichten von:
- Stimmungsschwankungen
- Vermehrter Reizbarkeit oder Nervosität
- Innerer Unruhe oder Traurigkeit
- Zweifeln an sich selbst oder am eigenen Körper
Solche Empfindungen sind verständlich. Der veränderte Hormonhaushalt beeinflusst nicht nur den Körper, sondern auch die Botenstoffe im Gehirn – wie Serotonin, das für das emotionale Gleichgewicht wichtig ist. Hinzu kommt oft eine Lebensphase mit zusätzlichen Herausforderungen: Berufliche Veränderungen, Kinder im Teenageralter oder der Auszug aus dem Elternhaus.
Was hilft, um das eigene Wohlbefinden zu stärken?
Auch wenn diese Zeit herausfordernd sein kann – sie bietet auch die Chance, sich selbst neu zu entdecken. Folgende Massnahmen können helfen, das körperliche und seelische Wohlbefinden zu fördern:
1. Bewegung und frische Luft: Regelmässige Spaziergänge, Yoga, Velofahren oder Tanzen unterstützen den Kreislauf, reduzieren Stress und fördern den Schlaf.
2. Ausgewogene Ernährung: Eine hormonfreundliche Ernährung mit viel Gemüse, pflanzlichen Eiweissen, gesunden Fetten (z. B. aus Nüssen oder Olivenöl) und Vollkornprodukten kann helfen, Stimmung und Energie zu stabilisieren.
3. Zeit für sich selbst: Bewusste Pausen, Achtsamkeit oder kreative Tätigkeiten wie Malen oder Gärtnern tun der Seele gut.
4. Offene Gespräche: Der Austausch mit Freund:innen, Partner:innen oder auch mit Fachpersonen kann entlastend wirken. Niemand muss diese Zeit allein durchstehen.
5. Fachliche Unterstützung: Wenn Beschwerden sehr belastend sind, empfiehlt sich eine Beratung bei einer Frauenärztin oder einem spezialisierten Gesundheitszentrum. Es gibt pflanzliche, medizinische und therapeutische Möglichkeiten zur Unterstützung.
Die Perimenopause ist keine Krankheit, sondern ein natürlicher Abschnitt im Leben jeder Frau. Mit Achtsamkeit, Selbstfürsorge und guter Information kann diese Zeit zu einer Phase des Wachstums, der Neuorientierung und der inneren Stärke werden. Es lohnt sich, gut für sich zu sorgen – der Körper und die Seele werden es danken.
Bleiben Sie achtsam – und freundlich zu sich selbst.
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