Rösti, Raclette, Bratwurst und Co. haben in den 1970er Jahren Konkurrenz bekommen: Die asiatische Küche. Kurz darauf machte ein neues Krankheitsbild genannt „China-Restaurant-Syndrom“ Schlagzeilen. Die betroffen Personen litten nach dem Verzehr von asiatischem Essen an heftigen Kopfschmerzen, einem Taubheitsgefühl im Nacken, Gliederschmerzen und Übelkeit. Die Nebenwirkungen wurden dem Glutamat zugeschrieben, das häufig in asiatischen Gerichten vorkommt. Und noch heute gelangt der Geschmacksverstärker Nr. 1 immer wieder als Nervengift oder Dickmacher in die Schlagzeilen. Zu Recht?
Neurologisch betrachtet handelt es sich bei Glutamat um ein Rauschgift. Eine suchterzeugende Aminosäureverbindung, die über die Schleimhäute ins Blut und von dort ins Gehirn gelangt. Trotz der Bezeichnung Rauschgift macht Glutamat nicht „high“, sondern erzeugt künstlich Appetit, in dem es die Funktion unseres Stammhirns stört. Unser Stammhirn regelt neben elementaren Körperfunktionen auch Gefühlswahrnehmungen wie Hunger. Die Folge: Man isst mehr, als man sollte. Ein Effekt übrigens, der in der Tiermast genutzt wird. Durch Zugabe von Glutamat im Futter werden die Masttiere dazu gebracht, über die Sättigung hinaus zu fressen und schneller an Gewicht zuzulegen.Viele Wissenschaftler verbinden das wachsende Übergewicht der Bevölkerung mit dem steigenden Konsum von Geschmacksverstärkern wie Glutamat.
Durch die Störung des Glutamats in unserem Stammhirn kommt es oft zu Schweissausbrüchen, Magenschmerzen, Bluthochdruck, Herzklopfen oder bei sensibleren Menschen zu Migräne. Auch die Sinneswahrnehmung, Lernfähigkeit und das Konzentrationsvermögen nehmen ab. Bei Allergikern kann Glutamat gar epileptische Anfälle auslösen und zum Tod führen.
In Tierversuchen konnten schwerste Gehirnschäden- und Nervenschäden nach Gabe von Glutamat festgestellt werden.Japanische Wissenschaftler fanden ausserdem heraus, dass eine monatelange Konsumation von Speisen mit dem Geschmacksverstärker die Netzhäute des Auges schädigt und zu Blindheit führen kann. Dies erklärt vielleicht auch, weshalb in Ostasien, wo Glutamat in vielen Speisen eingesetzt wird, eine spezielle Form des Grünen Stars ohne den üblicherweise erhöhten Augeninnendruck so stark verbreitet ist.
Die Meinungen zum Thema Glutamat gehen weit auseinander. Einige Wissenschaftler halten den Zusatzstoff für absolut unbedenklich, andere wiederum machen ihn sogar für Krankheiten wie Parkinson oder Alzheimer mitverantwortlich. So sagt der Heidelberger Alzheimerforscher Konrad Beyreuther: „Zu viel Glutamat bringt uns um den Verstand…im wahrsten Sinne des Wortes“.
Die Nahrungsmittelindustrie nimmt solches in Kauf, denn von Geschmacksverstärkern wie Glutamat hängen Milliardenbeiträge ab.
Glutamatfrei kann sich niemand ernähren. Wann das Mass überschritten ist, scheint individuell verschieden zu sein. Fakt ist jedoch: Zugesetzte Geschmacksverstärker stumpfen unseren Geschmackssinn so sehr ab, dass wir fein gewürztes Essen nicht mehr zu schätzen wissen. Vor allem Kinder und Jugendliche gewöhnen sich schnell an die geschmacksintensiven Nahrungsmittel und empfinden alles andere als fad.
Nehmen Sie Ihre eigenen Körpersignale wahr und entscheiden Sie selbst was Ihrem Körper gut tut und was nicht. Fest steht, natürlich und frisch ist in puncto Inhaltstoffen den Fertigprodukten immer einen Schritt voraus.
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