Die Bürste, das Duschsieb, das Kissen – wenn alles voller Haare ist, kommt oft die Frage auf, ob wir zu viele davon verlieren. Dass Haare ausfallen, ist jedoch ganz natürlich, und normalerweise wachsen sie auch wieder nach. Aber was liegt eigentlich im normalen Rahmen und was kann man gegen übermässigen Haarverlust tun?
Viele Leute sind beunruhigt, wenn ihre Bürste nach dem Kämmen voller Haare ist. In der Regel spricht man ab dem Verlust von mehr als 100 Haaren am Tag von einem übermässigen Ausfall. Diese Angabe lässt sich jedoch nicht verallgemeinern, denn entscheidend ist ein bestimmter Zyklus: Alle zwei bis sechs Jahre fällt ein Haar aus und wächst neu nach. Dieser Vorgang ist jedoch sehr individuell – genauso wie die Anzahl Haare auf unserem Kopf.
Unterschiede bei Frauen und Männern
Besonders im fortgeschrittenen Alter leiden viele Menschen an Haarausfall, denn die Hormone haben darauf einen grossen Einfluss. Vor allem Männer sind oft von anlagebedingtem (erblichem) Haarausfall betroffen, der manchmal schon in jungen Jahren beginnen und in einer vollständigen Glatze enden kann. Grund dafür ist eine Empfindlichkeit der Wurzeln gegen die männlichen Geschlechtshormone, die sogenannten Androgene. Auch Frauen, vor allem mit ansonsten eher männlichem Behaarungsmuster (stark behaarte Beine, eventuell auch Rücken und Gesicht) können betroffen sein. Allerdings lichten sich bei Frauen die Haare eher um den Scheitel oder werden in dieser Region dünn und brüchig.
Emotionale oder gesundheitliche Ursachen
Weitere Faktoren können ebenfalls dazu führen, dass uns übermässig viele Haare ausfallen. Dazu zählen Vitamin- und Eisenmangel, Stress, falsche oder einseitige Ernährung (besonders bei Fastenkuren) sowie Fehlfunktionen der Schilddrüse und die Einnahme von gewissen Medikamenten. Bei gesundheitlichen Ursachen fallen die Haare in der Regel gleichmässig am ganzen Kopf aus. Auch die Jahreszeit kann eine wichtige Rolle spielen: Im Frühjahr und im Herbst verlieren manche Menschen mehr Haare als üblich. Bei Frauen kann es auch in den ersten Monaten nach der Entbindung zu vermehrtem Haarausfall kommen. Dies reguliert sich im Normalfall aber von selbst.
Kreisrunder Haarausfall
Die Haare fallen tatsächlich kreisrund aus und es entstehen «Löcher» in der Kopfbehaarung. Bei bestimmten Erkrankungen können im Verlauf sogar die Augenbrauen und Wimpern ausfallen. Nicht selten ist hier das Immunsystem beteiligt, das fälschlicherweise «gegen die Haare arbeitet».
Mögliche Behandlungen
Bei erblich bedingtem Haarausfall kann man eine medikamentöse Behandlung versuchen. Diese sollte aber in jedem Fall hausärztlich oder dermatologisch verordnet sein, da dadurch in den Hormonhaushalt eingegriffen wird. Auch beim kreisrunden Haarausfall ist es so, dass stets ein Facharzt (Dermatologe) hinzugezogen werden sollte, da diese Art von Haarverlust nur sehr schwer zu therapieren ist. Sind andere Gründe wie beispielsweise ein Nährstoffmangel, eine Schilddrüsenstörung oder Medikamente die Ursache für den Haarausfall, müssen diese behoben werden. Bei auffälligem Haarverlust ist es auf jeden Fall empfehlenswert, sich von einer medizinischen Fachperson beraten zu lassen.
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