Das Polyzystische Ovarialsyndrom ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen geschlechtsreifer Frauen. Allein in Europa sind 5-12 % aller Frauen im gebärfähigen Alter davon betroffen. Was geschieht nun nach einer definitiven Diagnose?
Im Vordergrund der Therapie steht einerseits die Behandlung von dermatologischen und gynäkologischen Problemen. Weiter wird versucht, metabolische Veränderungen des Körpers weitgehend in den Griff zu bekommen, um das Risiko für die Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ 2 oder einer Herz- Kreislauferkrankung zu minimieren.
Wenn kein aktueller Kinderwunsch besteht, werden den Patientinnen meist Anti-Babypillen verschrieben. Diese führen zu einer regelmässigen Blutung, regulieren den Hormonhaushalt und Erscheinungen von erhöhten Androgenspiegeln gehen zurück. Neben anderen Arzneimitteln zur Regulation des Hormonhaushaltes kann eine operative Behandlung mittels Laser angebracht sein. Bei bestehender Insulinresistenz werden meist Orale Antidiabetika verschrieben, allen voran Metformin. Metformin kann laut Studien zur Abnahme der Insulinresistenz beitragen und Symptome von erhöhten Androgenspiegeln vermindern. Weiter reguliert Metformin den Zyklus, reduziert das Risiko eines Schwangerschaftsdiabetes und kann zusammen mit anderen Medikamenten zu einer Schwangerschaft verhelfen.
Bei vorhandenem Übergewicht ist der primäre Therapieansatz eine Gewichtsreduktion durch eine Änderung des Lebensstils, eine ausgewogene Ernährung, vermehrte körperlicher Aktivität und Reduzierung von Stress und anderen psychischen Belastungen. Eine Reduktion des Körpergewichts um 5 % führt bereits zu einem verbesserten Zyklus, einer Zunahme der Fruchtbarkeit, einer Abnahme von Symptomen erhöhter Androgenspiegel und ist eine Primärprävention eines Diabetes mellitus Typ 2.
Welche Nähstoffe sind bei einem Polyzystischen Ovarialsyndrom von Bedeutung?
Von Wissenschaftlern wird ein Zusammenhang zwischen einem Mangel an Vitamin D, B12, Folsäure und dem Auftreten eines PCOS diskutiert. Eine Supplementation dieser Vitamine könnte die Symptome vermindern. Eine Ernährung reich an Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffen kann bewiesenermassen die Androgenspiegel senken.
Die Naturheilkunde empfiehlt die Umstellung auf eine mediterrane Diät, die reich an Gemüsen und Omega-3-Fettsäuren ist. Eine Ergänzung der Zink- und Chromversorgung soll ausserdem die Insulinproduktion und die Verwertung des Blutzuckers verbessern. Haarmineralanalysen können mögliche Schwermetallbelastungen anzeigen.
Die orthomolekulare Medizin empfiehlt ebenfalls eine reiche Versorgung mit Zink und Chrom. Zudem sieht sie eine Supplementation mit Folsäure, Magnesium und Vitamin D als sinnvoll an. Diese Mikronährstoffe sollen die Insulinwirkung verbessern und helfen, allfällige Schwermetallbelastungen auszuscheiden.
Leider existiert nicht DIE Ernährungstherapie bei einem Polyzystischen Ovarialsyndrom. Massnahmen sollten stets dem individuellen Krankheitsbild angepasst werden. Eine Gewichtsreduktion bei bestehendem Übergewicht durch ausgewogene Ernährung uns körperlicher Aktivität ist in jedem Fall ein grundlegendes Ziel der Therapie und wirkt sich auf den ganzen Körper positiv aus.
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