Die Sucht ist eine Krankheit. Betroffene können nicht mehr selbstbestimmend handeln. In der Schweiz haben etwa 500'000 Personen ein Familienmitglied, das suchtkrank ist. Jeder fünfte davon leidet stark darunter und auch Freunde kennen diese Sorgen. Je näher Sie einer betroffenen Person stehen, desto grösser ist die Last. Sie machen sich Sorgen um ihre Gesundheit, Arbeitsstelle, sorgen sich um die Familie und ganz besonders um die Kinder. Auch kommt es öfters zu Streit und Konflikten, manchmal sogar zu Gewalt. Ebenso sind finanzielle Probleme, sowie Scham und Schuldgefühle ein grosses Thema.
Was Sie als Nahestehender tun können
Der Schlüssel lautet helfen und loslassen. Doch wie geling Ihnen das? Sie möchten der betroffenen Person helfen und wünschen sich, dass es ihr wieder besser geht. Viele Angehörige wenden sich der betroffenen Person dann so stark zu, dass es ihnen selbst schlecht geht. Daher ist es wichtig, die eigenen Grenzen ernst zu nehmen. Indem Sie Nahestehende ermutigen, tun Sie bereits sehr viel. Sprechen Sie das Problem an, sprechen Sie Ihre Bedürfnisse aus und setzen Sie Grenzen. Fragen Sie sich, was brauchen SIE? Und was wünschen Sie sich von der betroffenen Person? Wieviel können Sie mittragen?
Wichtig: Sie sind weder verantwortlich für das Gelingen der Veränderung noch haben Sie Schuld daran, wenn es nicht funktioniert. Der Betroffene selbst muss handeln, Sie sind nicht in der Lage für Ihn aufzuhören, Drogen, Alkohol oder anderes zu konsumieren. Das muss er selbst tun.
Es gibt Wege aus der Suchterkrankung. Doch viele Nahestehende erleben, dass die betroffene Person (noch) nichts ändert. Diese Situation müssen Sie nicht einfach ertragen. Tun Sie Dinge, die Ihnen guttun und tragen Sie sich selbst Sorge. Fragen Sie sich: Was tut mir jetzt gut? Wo finde ich Unterstützung?
Sucht Schweiz
Das nationale Kompetenzzentrum für Prävention, Forschung und Wissensvermittlung im Suchtbereich heisst «Sucht Schweiz». Es ist eine gemeinnützige Stiftung, mit dem Ziel Probleme zu verhindern oder zu vermindern, die durch Suchtmittelkonsum oder anderes Suchtverhalten entstehen. Hiermit leistet Sucht Schweiz einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Gesundheit, vor allem von gefährdeten Bevölkerungsgruppen. Sie steht allen Menschen mit besonderen Risiken, wie Kinder und Jugendlichen und Menschen in kritischen Lebensphasen, sowie Angehörige zur Seite. Sie stehen den Betroffenen informierend, beratend oder finanziell zur Seite und engagieren sich für ein Umfeld, das den Menschen eine gesunde Lebensweise erleichtert.
Hilfe finden Sie hier, Sie sind nicht allein.
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