Dr. Silke Schmitt Oggier - Med.Leiterin sante24
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5 Fragen an Dr. Silke Schmitt Oggier - Covid 19 - warum ist bei Kinder unter zwölf Jahren alles anders?


sich Janine Simmen am Telefon. Die Gesundheitsberaterin erklärt, dass auch Beratungen zu gesundem Lebensstil, zum Vorbeugen von Krankheiten, zu Ernährung und Bewegung und jetzt eben auch zu Corona zum Angebot von santé24 gehören. «Also, dann ist meine Frage, wieso bei Kindern unter zwölf Jahren alles anders sein soll. Ich habe eine Tochter, die zehn ist und einen Sohn, der schon 13 Jahre alt ist. Für uns ist dieser Unterschied schwierig zu verstehen.»

Wieso müssen Kinder unter 12 Jahren keine Masken tragen?
Kinder unter zwölf Jahren können sich nach dem aktuellsten Wissenstand zwar mit Covid-19 anstecken, stecken sie sich aber fast immer bei einer erwachsenen Person oder einem Teenager in ihrem nahen Umfeld an. Sehr selten stecken sich Kinder unter zwölf Jahren gegenseitig oder andere Personen mit Covid-19 an. Zudem haben erkrankte Kinder unter zwölf Jahren in der Regel einen sehr milden Verlauf. Dies ergeben Studien, die während der ersten Covid-19-Welle durchgeführt wurden. Da für Kinder unter zwölf Jahren das Tragen von Masken schwieriger wäre für Erwachsene und es keine klaren Vorteile gibt, hat man sich entschlossen, dass sie keine Maske tragen müssen.

Was ist bei der Verbreitung von Covid-19 und der Grippe bei Kindern unterschiedlich?
Bei der Grippe und vielen anderen Erkältungskrankheiten gehen die Ansteckungen hauptsächlich von den Kindern aus: Die Viren verbreiten sich sehr schnell unter den Kindern und von dort werden dann auch Erwachsene angesteckt. Man sagt im Fachjargon, die Kinder sind bei der Grippe die «Treiber» der Ansteckungen. Das ist bei Covid-19 ganz anders, dort sind die Jugendlichen und Erwachsenen die «Treiber»; die Kinder spielen für die Ausbreitung keine grosse Rolle.

Mein Sohn muss mit Schnupfen zum Test, meine Tochter nicht, wieso…?
Gerade kleinere Kinder haben pro Jahr oder pro Herbst-/Wintersaison mehrere, meist banale Erkältungen mit Schnupfen, Husten, Ohrenweh oder auch Magen-/Darmproblemen. Im Wissen, dass Kinder sich meistens bei einer erwachsenen Person mit Covid-19 anstecken, haben sich die Schweizer Kinderärzte und das BAG (Bundesamt für Gesundheit) darauf geeinigt, bei Kindern unter zwölf Jahren mit eher leichten Erkältungssymptomen ohne Fieber und ohne starken Husten erst einmal im Umfeld zu schauen, ob es dort Personen mit Covid-19-Krankheit oder dazu passenden Symptomen gibt. Wenn es eine Person über zwölf Jahren im Umfeld des erkrankten Kindes gibt, dann muss zuerst diese ältere Person zum Test. Gibt es dagegen im Umfeld des Kinds keine Person mit Covid-19-Verdacht oder –Symptomen, geht man von einer banalen Erkältung aus. Das bedeutet: das Kind wir nicht getestet und darf 24 Stunden nach Symptomfreiheit wieder in die Schule/den Kindergarten. Hat das Kind aber starken Husten, Fieber oder einen längeren Krankheitsverlauf, entscheidet der Kinderarzt zusammen mit den Eltern, ob das Kind getestet werden soll oder nicht. Bei Kindern über zwölf Jahren gelten die Regeln wie bei Erwachsenen, die bei zu Covid-19-Krankheit passenden Symptomen in jedem Fall einen Test machen oder 10 Tage zuhause bleiben müssen.

Wie verhält es sich bezüglich Corona, Schule und Masken bei Kindern, die eine chronische Krankheit haben?
Kinder mit chronischen Krankheiten scheinen nach dem derzeitigen Wissensstand kein grösseres Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf zu haben als gesunde Kinder. Deshalb gilt die Devise: Kinder, die vor Corona normal in die Schule gehen konnten, können auch in Zeiten von Corona in die Schule gehen. In der Schule gilt dann selbstverständlich das entsprechende Schutzkonzept.

Wo kann man mit Kindern einen Corona-Test machen?
Da es bei Kindern unter zwölf Jahren zur Testentscheidung immer eine gute Abwägung der Symptome und ein Einbeziehen des Umfelds braucht, sollte man mit kleinen Kindern in erster Linie zum Kinderarzt gehen. Kinder über zwölf Jahre können in manchen Testzentren getestet werden, wenn sie in Begleitung eines Erwachsenen kommen. Es lohnt sich aber, vorher Kontakt mit dem Testzentrum aufzunehmen oder auf dessen Website nachzuschauen.

Janine Simmen fühlt sich nach der Beratung schon fast wie eine Corona-Expertin und sagt, sie wolle ihr Wissen gleich den anderen Müttern in ihrem Freundeskreis weitergeben, denen es genauso gehe wie es ihr vor der Beratung gegangen ist.

 

Dr. med. Silke Schmitt Oggier ist die Medizinische Leiterin von santé24 und selber Fachärztin für Kinder und Jugendliche. Die telemedizinische Beratung ist eine zentrale Dienstleistung von santé24, die den SWICA-Versicherten bei allen Fragen rund um die Gesundheit unter der Nummer 044 404 86 86 kostenlos zur Verfügung steht. Eine Praxisbewilligung für Telemedizin ermöglicht es den Ärzten von santé24 zudem, bei telemedizinisch geeigneten Krankheitsbildern weiterführende ärztliche Leistungen zu erbringen. Mit der medizinischen App BENECURA können SWICA-Versicherte ausserdem bei Krankheitssymptomen einen digitalen SymptomCheck machen und erhalten Empfehlungen fürs weitere Vorgehen. Bei einem anschliessenden Telefonat mit santé24 entscheidet der Kunde im Einzelfall selber, ob er die im SymptomCheck gemachten Angaben santé24 freigeben möchte.

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