Hier können Sie kreativ sein.
© Svenja Boegeholz, privat

Chlaus, petit bonhomme, Grittibänz, Grätimaa, Elggermaa, …

Ein Gebäck mit vielen Namen. Hier erfahren Sie traditionelles über die Teiggestalt sowie Tipps zur Zubereitung Ihres eigenen Gebäckstückes.

Herkunft

Schon seit mehr als 1500 Jahren wird in der christlichen Kirche der heilige Nikolaus von Mira verehrt. Der Mann war ein wohltätiger Bischof aus der damals kleinasiatischen Region Lykien. Später gehörte Mira zum römischen, dann zum byzantischen Reich und heute wird es zur Türkei gezählt. Zu Ehren des heiligen Nikolaus feiern wir den 6. Dezember mit regen und lokal sehr verschiedenen Brauchtümern. Bei uns in der Schweiz ist es weit verbreitet, dass der Nikolaus in Erscheinung tritt und vor allem den Kindern Gaben verteilt. Zu diesen feinen Gaben gehört oft auch ein Gebildebrot in der Form eines Mannes mit gespreizten Beinen, eben dem Grittibänz, Grättimann, Elggermaa etc. In den 1930er-Jahren kannten wir die Teigfigur fast nur im Schweizer Mittelland, im Raum Basel, in Teilen des Juras sowie im Freiburgerland. Die flächendeckende Verbreitung fand der Grittibänz durch die Bäcker, die Grossverteiler und die Medien.

 

Wie die Teigfigur zu ihrem Namen kam

Je nach Ortschaft und Region wird die traditionelle Hefeteigfigur anders benannt. Die in der westlichen Schweiz meist übliche Bezeichnung Benz oder Bänz ist die Kurzform des Vornamens Benedikt, während sich die Bezeichnung Gritti oder Grätti auf die gespreizte Beinstellung bezieht. Elggermaa soll auf den Ursprungsort Elgg (ZH) hinweisen. Dort soll vor 100 Jahren ein Bäcker dieses Gebäck hergestellt haben. Chlaus bezieht sich klar auf den Nikolausbrauch. Das Alter des Grittimaa ist jedoch umstritten. Gesichert bekannt ist er seit dem 16. Jahrhundert. Verbreitet ist die Meinung, dass die Figur einen Nikolaus in vereinfachter Form darstellt.

 

Herstellung

Bereiten Sie einen Zopfteig zu und lassen Sie ihn an der Wärme um das Doppelte aufgehen. Dann nehmen Sie den Teig, legen ein Stück für Verzierungen zur Seite und aus dem Rest formen Sie eine ovale Form mit glatter Oberfläche. Verwenden Sie dabei wenig Mehl, so dass der Teig besser auf der Unterlage haftet und Sie ihn damit weniger bearbeitet müssen und sich die Oberfläche einfacher glattziehen lässt. Weiter formen Sie den Kopf. Mit Hilfe einer Teigkarte oder eines Messers schneiden sie auf Halshöhe je ein Dreieck heraus. Runden Sie die Kopfunterseite sowie die Schultern noch etwas ab. Dann schneiden Sie den Teig für Arme und Beine ein und formen diese ebenfalls noch rund. Nun legen Sie Ihren Grittimann auf ein mit Backtrennpapier belegtes Backblech und bringen die Feinheiten an. Lassen Sie Ihrer Kreativität nun freien Lauf und formen Sie aus dem restlichen Teig Verzierungen wie Schal, Mütze, Gurt oder Chlaussack. Diese Teile kleben Sie mit wenig Wasser am Grittimann fest. Als Augen eigenen sich Rosinen, gedörrte Cranberries oder ganze Haselnüsse. Auch ganze oder gesplitterte Mandeln können Sie gut als Gestaltungselement einsetzen. Sobald Ihr Kunstwerk vollendet ist, bestreichen Sie es mit verklopftem Ei und legen das geformte Teigstück in den kalten Ofen. Dann stellen Sie den Ofen auf 200°C und lassen den Grittimann wachsen bis der Backtest angibt, dass der Grittimann aus dem Ofen darf.

 

Tipps

- Drücken Sie Rosinen, Cranberries, Mandeln, Hasel- oder Cashewnüsse tief in den Teig, sonst verbrennen sie beim Backen.

- Schneiden Sie den Mund oder andere feine Verzierungen im Teig mit einer Schere ein.

- Sollten Sie kein verquirltes Ei zur Hand haben, können Sie den Grittimann auch mit etwas Kaffeerahm bestreichen.

- Als Backtest empfiehlt es sich beim Grittimann, dass Sie mit Ihrem Finger an einer helleren Seitenstelle prüfen, ob der Teig schon fest genug ist.

- Für Schleckermäuler können Sie den bestrichenen Grittimann zusätzlich noch mit Hagelzucker bestreuen.

 

Legen Sie nun los, lassen Sie Ihre Kreativität walten und überraschen Sie Ihre Liebsten mit einem speziellen und feinen Chlausgebäck.

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