Hirse - ist etwas in Vergessenheit geraten
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Hirse

Ein heimlicher Liebling

Die Hirse hat neben Reis, Pasta, Kartoffeln und Co. keinen leichten Stand. Lange Zeit war das kleinkörnige Getreide ein wenig in Vergessenheit geraten, erlebte aber in den vergangenen Jahren sein verdientes Comeback.

 

Was ist Hirse?

Hirse ist nicht gleich Hirse. Es ist eine Sammelbezeichnung für zehn bis zwölf verschiedene Spelzgetreide-Gattungen, welche zahllose Hirsearten umfassen.

Abhängig von der Beschaffenheit der Hirsekörner wird zwischen Sorghumhirse und Millethirse unterschieden. Erstere zeichnet sich durch ihre grösseren Körner aus. Die Millethirse wird dagegen auch als Kleine oder echte Hirse bezeichnet. Die daraus stammende Rispenhirse ist diejenige, welche in Europa vorwiegend angebaut wird.

Hirse gibt es in vielen unterschiedlichen Farben: Gelb, Weiss, Rot, Braun und fast Weiss. Interessant ist hierbei, dass man schon anhand der Färbung des Hirsekorns Einiges über dessen Inhaltsstoffe erfahren kann. So weist beispielsweise die gelbe Farbe der Goldhirse darauf hin, dass in ihr Beta-Carotin steckt, in roten Sorten sind hingegen Anthocyane (Flavonoide) enthalten. Diesen wird ein hoher gesundheitlicher Wert zugeschrieben.

 

Grundnahrungsmittel in vielen Ländern

Während die Hirse bei uns einen kleineren Stellenwert hat, gilt sie in Afrika und Asien seit Jahrtausenden als unverzichtbares Grundnahrungsmittel. Von der Welternte werden rund 90% dort produziert - insbesondere in Indien, Niger und Nigeria. Der grosse Vorteil der Hirsepflanze ist, dass sie sehr anspruchslos ist und auch auf kargen Böden gedeiht. Zudem ist sie gegen Trockenheit gewappnet und hat eine kurze Vegetationszeit von 100 Tagen.

 

Im Detailhandel

Die Hirse ist wie der Hafer, die Gerste und der Reis ein Spelzgetreide. Sie muss demnach ebenfalls von ihren Spelzen und der harten, kieseligen Fruchtschale befreit werden, damit sie für den Verzehr geeignet ist.

Während in den Supermärkten vorwiegend die Gelbhirse verkauft wird, findet man in Reformhäusern zusätzlich die Braunhirse. Bei beiden Arten handelt es sich normalerweise um Formen der Rispenhirse. Das Korn der Gelbhirse ist goldgelb, sie wird daher auch als Goldhirse bezeichnet. Die Farbtöne der Braun- beziehungsweise Rothirse reichen von Rotorange zu Rot bis hin zu Braun oder Schwarz.

Die Braunhirse wird wie die Gelbhirse zwar ebenfalls entspelzt, ist aber nicht zum Schälen geeignet. Der Mehlkörper ist fest mit der Schale verbunden. Das ganze Korn wird mit einer Spezialmühle zu feinem Mehl gemahlen, da es ganz nicht verzehrt werden kann. Das Mehl kann zum Kochen und Backen oder in Müeslis oder Smoothies verwendet werden.

 

Ein simples und sehr leckeres Rezept mit Goldhirse stellen wir Ihnen in unserem morgigen Artikel vor.

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