Honig ist ein beliebtes Süssungsmittel, da es naturbelassen ist. Doch genau dies kann für ein Baby gefährlich sein. In rohem Honig kann das sporenbildende Bakterium Clostridium botulinum enthalten sein. Bei Menschen, die älter als ein Jahr sind, sind diese Sporen kein Problem, denn die Darmflora ist ausgebildet.
Anders sieht es beim Säugling aus. Vor dem ersten Lebensjahr ist die Darmflora noch nicht ausreichend entwickelt. Aus diesem Grund können sich diese Sporen ansiedeln, auskeimen und einen Giftstoff, das Neurotoxin, produzieren. Dieses Neurotoxin ist eines der stärksten Nervengifte und führt zu Obstipation, Saug- und Schluckstörungen sowie Muskelschwäche. Die Nervenreize werden nicht mehr richtig weitergeleitet und können so bis zur Lähmung der Atemmuskulatur und somit zum Tod führen.
Diese Krankheit wird „Säuglingsbotulismus“ genannt. Sie kommt relativ selten vor, verläuft jedoch oft tödlich und ist daher nicht zu verachten!
Bei Babybreien, welche Honig enthalten, besteht keine Gefahr, weil diese hoch erhitzt wurden und die Bakterien bei Temperaturen von über 120° C zerstört werden. Auch bei Kindern, welche älter als ein Jahr alt sind, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Ein Botulismus tritt dann erst auf, wenn das Nervengift direkt eingenommen wird, nicht aber bei den Sporen.
Verwenden Sie bei der Säuglingsernährung keinen rohen Honig, sondern süssen Sie bei Bedarf mit Zucker oder mit hocherhitztem Honig. Aber auch dies sollten Sie nur sparsam einsetzten, da es Karies fördert und sich das Baby an die Süsse gewöhnt. Achten Sie bei gekauften Breien auf die Nährstoffdeklaration auf den Gläschen. Oft verstecken sich Süssungsmittel hinter Namen wie Saccharose, Glukose, Dextrose, Maltose, Sirup oder Rohrzucker. Seien Sie also aufmerksam oder bereiten Sie die Säuglingsnahrung selbst zu – am Sinnvollsten noch immer ganz ohne Süssungsmittel.
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