Frau mit Nasenspray
© Thorsten Frenzel auf Pixabay

Nasenspray: kurzfristig super, langfristig schädlich

Ein paar kalte Tage, einmal nasse Füsse vom Schnee und schon ist sie da: Die Erkältung. Besonders lästig dabei ist die ständig verstopfte Nase. Viele greifen sofort zum erlösenden Nasenspray. Meistens dauert es aber nicht lange, bis es ohne Nasenspray nicht mehr geht – und das kann gefährlich werden.


Die Nase muss einiges wegstecken: Im Frühling die Pollen, im Winter Viren und Bakterien. Menschen mit Tierhaar- oder Stauballergien leiden ganzjährlich immer mal wieder an einer verstopften Nase. Ein zuverlässiger Helfer ist der Nasespray: Die kleinen Fläschchen enthalten eine Lösung mit sogenannten «Alpha-Sympathomimetika» – Stoffe, die dafür sorgen, dass sich die Blutgefässe in der Nasenschleimhaut verengen und diese darauf abschwellt. So kann wieder mehr Luft durch die Nase gelangen. Der Effekt von Nasespray hält für ein paar Stunden an und ermöglicht eine normale Atmung.

Hört sich doch super an, oder? Ja, aber das Suchtpotenzial von Nasensprays ist riesig und bei einer zu häufigen Benutzung schaden die Sprays sogar mehr als sie nutzen. Die Nasenschleimhaut trocknet aus und kann ihre Abwehrfunktion nicht mehr wahrnehmen. Keime, Bakterien und Viren in der Luft haben so einen einfacheren Zugang in den Organismus. Ausserdem kann zu viel Nasenspray einen chronischen Schnupfen auslösen und dazu führen, dass die Nasenschleimhaut stärker als zuvor anschwillt, wenn die Wirkung des Sprays nachlässt. Bei einer langfristigen Überbenutzung kann sich die Nasenschleimhaut zurückbilden und es kann sogar zu Löcher im Gewebe kommen.

Wie viel ist zu viel?

Nasensprays mit Alpha-Sympathomimetika sollte man wenn möglich nur am Abend vor dem Schlafengehen und nicht länger als sieben Tage hintereinander benutzen. 
 

Was gibt es für Alternativen?

  • Es gibt eine breite Auswahl an Nasensprays mit Kochsalz- oder Meersalzlösungen. Diese entziehen der Nasenschleimhaut dank dem enthaltenen Salz überschüssige Flüssigkeit und sie schwellt ab. Der Effekt mit Koch- oder Meersalz-Sprays hält jedoch nicht so lange an. Der Vorteil der Sprays ist, dass sie nicht abhängig machen und die Schleimhaut nicht stärker anschwillt, wenn man den Spray nicht mehr benutzt. Jedoch sollte man auch diese Sprays nicht zu oft benutzen, da die Nasenschleimhaut austrocknen kann.

     

  • Nasenduschen funktionieren ähnlich: Eine lauwarme Salzwasserlösung wird in ein Nasenloch gesprüht. Es entsteht ein Unterdruck, der den Schleim und die darin enthaltenen Krankheitserreger aus der Nase und den Nebenhöhlen ausspült.

  • Eine weitere Möglichkeit ist das Inhalieren. Der Dampf von heissem Wasser, dem man nach Belieben frische Kräuter (zum Beispiel Thymian oder Kamille) oder ätherische Öle hinzufügen kann, wird eingeatmet. Durch den Dampf werden die Schleimhäute befeuchtet und die natürliche Schutzfunktion gegen Erreger gestärkt. Auch kann sich Schleim lösen und ausgehustet oder ausgeschnäuzt werden.

 

Bei weiteren Fragen rund um die Gesundheit steht SWICA-Versicherten die telemedizinische Beratung von santé24 unter der Nummer +41 44 404 86 86 kostenlos zur Verfügung. Eine Praxisbewilligung für Telemedizin ermöglicht es den Ärzten von santé24 zudem, bei telemedizinisch geeigneten Krankheitsbildern weiterführende ärztliche Leistungen zu erbringen. Mit der medizinischen App BENECURA können SWICA-Versicherte ausserdem bei Krankheitssymptomen einen digitalen SymptomCheck machen und erhalten Empfehlungen fürs weitere Vorgehen. Bei einem anschliessenden Telefonat mit santé24 entscheidet der Kunde im Einzelfall selber, ob er die im SymptomCheck gemachten Angaben santé24 freigeben möchte.

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