Insekten auf dem Speiseplan
© Michal Ludwiczak, 123rf.com

Insekten ─ die neue Proteinquelle schlechthin?

In vielen Ländern gehören Insekten seit Langem auf den Speiseplan. Haben diese vielleicht auch eine Zukunft bei uns?


 

Insekten essen? Für uns in der Schweiz und auch in anderen Industrieländern ist das nach wie vor ein noch etwas gewöhnungsbedürftiger Gedanke. Mit Blick auf das enorme Bevölkerungswachstum, das uns in den nächsten Jahren erwartet, steigt auch die notwendige Nahrungsmenge beziehungsweise Proteinmenge an. Kommen nun hier die Insekten ins Spiel?

 

Hochwertige Proteinquelle

Insekten stecken voller hochwertiger Proteine und können nicht nur leicht und ressourcenschonend, sondern vor allem in grossen Mengen gezüchtet werden. Für knapp einen Drittel der Weltbevölkerung, vor allem in Asien, Australien, Zentral- und Südamerika, ist es eine Selbstverständlichkeit, Insekten zu essen.

 

Neben Proteinen enthalten diese Tierchen auch eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen, wie beispielsweise Kupfer, Eisen, Magnesium, Mangan, Selen und Zink sowie den wichtigen Ballaststoffen, die unsere Verdauung unterstützen. 170g Grillen enthalten 60 Prozent weniger gesättigte Fettsäuren und doppelt so viel Vitamin B12 wie die gleiche Menge Rinderhackfleisch.

 

Am häufigsten stehen Käfer und Larven, gefolgt von Schmetterlingen und Bienen, Wepsen und Hummel auf dem Menüplan. Weiter werden auch Heuschrecken, Termiten, Fliegen und Mücken gegessen.

 

In Bezug auf die Zubereitung werden sie vor allem gegrillt, geröstet oder getrocknet verzehrt. Im Unterscheid zum Rind, bei welchem etwa 40 Prozent des ganzen Tieres verarbeitet wird, ist eine Heuschrecke zu 80 Prozent essbar.

 

Neu auch in unseren Regalen

Seit Mai 2017 trifft man auch in der Schweiz auf Grillen, Wanderheuschrecken und Mehlwürmer. In den Regalen finden Sie seither unter anderem Insekten-Burger oder Hackbällchen aus Insektenfleisch. Schon ausprobiert? Vorsicht bei allfälligen Allergien, denn es gibt Hinweise auf Kreuzallergien mit Krustentieren.

 

Gemäss Experten werden wir auf dem Lebensmittelmarkt wohl eher mit verarbeiteten Produkten, wie beispielsweise Nudeln aus gemahlenen Mehlwürmern anstatt mit ganzen Insekten konfrontiert werden. Damit ist dann auch der Ekel geringer und die Akzeptanz der Konsumenten grösser.

 

In der Schweiz befasst sich das Schweizer Start-up Essento seit einigen Jahren mit dem kulinarischen Potential von Insekten. Ihr Ziel ist es, Insekten auf die Schweizer Teller zu bringen und die Sensibilisierung für die neue Nahrung zu erhöhen.

 

Achten Sie doch einmal bei Ihrem nächsten Einkauf ganz bewusst auf das Insekten-Lebensmittelangebot im Geschäft. Vielleicht entdecken Sie eine neue Delikatesse.

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